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Privates Interview mit Lukas von The biggest Loser

Lukas von The biggest Looser mit Frau und Filialmitarbeiterin

Sechs Wochen nach dem großen Finale von „The biggest Loser“ haben Lukas und seine Frau Katharina uns noch einmal in unserer engbers Filiale in Osnabrück besucht. Da Filialleitung Doris Rießelmann, Lukas bereits während der Show in Punkto Styling beraten hat, war die Freude auf das Wiedersehen umso größer. 

engbers: Hallo Lukas, schön dass du wieder bei uns bist. Das letzte Mal als du hier warst, stand das große Finale noch bevor und wir durften dich mit einem tollen Anzug einkleiden. An dieser Stelle herzlichen Glückwunsch zum dritten Platz und ein großes Kompliment an dich. Wir haben schon gehört, vor wie viele Herausforderungen Ihr gestellt wurdet. Daher würden wir gerne wissen: wie geht es dir jetzt, sechs Wochen nach der Finalaufzeichnung?

„Mein Ziel ist es jetzt, vorerst mein aktuelles Gewicht zu halten.“ 

Lukas: Hallo! Im Moment geht es mir gut und es pendelt sich langsam alles ein: Was esse ich, Wie esse ich und wann bewege ich mich? Dazu kommt natürlich noch das alltägliche Berufs- und Familienleben. Mein Ziel ist es jetzt, vorerst mein aktuelles Gewicht zu halten.

engbers: Da sind wir schon bei dem Stichpunkt Arbeit. Da kommt natürlich die Frage auf, wurdest du während der Dreharbeiten für The Biggest Loser von deinem Arbeitgeber freigestellt oder lief es über Sonderurlaub o.ä.?

Lukas: Also innerhalb der ersten acht Wochen, die wir in Andalusien verbracht haben, hatte ich unbezahlten Urlaub. Im Januar dann zwischen dem Halbfinale und Finale habe ich meinen Arbeitgeber gewechselt und war in dieser Zeit sozusagen freigestellt. Während dieser Zeit habe ich natürlich kein Geld verdient. Da hofft man auf den Gewinn der 50.000€, um am Ende sagen zu können es hat sich sowohl gesundheitlich, als auch finanziell gelohnt.

engbers: Wie sieht es denn aktuell mit deiner Ernährung aus? Isst du weiterhin nach dem Ernährungsplan oder ist das gerade mit einem kleinen Sohn, der auch gerne mal eine Pommes isst, schwierig?

Drei Liter Cola am Tag? Der tägliche Verzehr dieser Menge Cola gehörte für Lukas zum Alltag. 

Lukas: Ich habe von Beginn an gesagt, ich möchte mir nach der Sendung nicht alles verbieten. Ich esse das was ich möchte, aber viel bewusster. Wenn ich weiß, dass wir abends essen gehen gibt es zum Mittag nur eine Kleinigkeit um am Abend schlemmen zu können. Früher habe ich bedenkenlos mittags und abends einen Burger verdrückt und dazu drei Liter Cola am Tag getrunken.

engbers: Ich denke, da bist du kein Einzelfall. Wie schwer war es für dich zu sagen, ich trinke jetzt keine Cola mehr?

 

Lukas: Also auf die Cola zu verzichten war für mich kein großes Problem. Als wir in Andalusien waren mussten wir auf so viele Dinge verzichten, dass selbst Wasser mit Kohlensäure etwas Besonderes war. Somit hatte ich mich schon so an das Wasser gewöhnt, dass ich gar keine Cola mehr trinken wollte. Und wenn ich jetzt mal Lust auf eine Cola habe, dann greife ich automatisch zu einer Cola Zero.

engbers: Und wie sieht es mit dem Sport aus? Das Training in Andalusien war natürlich sehr intensiv und mit professioneller Betreuung. In wie fern schafft man es jetzt noch diese Trainingstipps in den Alltag zu integrieren?

„Natürlich macht man kein so intensives Training mehr, welches darauf zielt möglichst viel Gewicht zu verlieren.“ 

Lukas: Also aktuell mache ich zwischen zwei und drei Mal die Woche Sport. Natürlich macht man kein so intensives Training mehr, welches darauf zielt möglichst viel Gewicht zu verlieren. Ich mache viel Krafttraining um Muskelmasse aufzubauen, aber auch Ausdauertraining um ein Gleichgewicht zwischen Muskelaufbau und Gewichtsabnahme zu erzielen. Aber ohne Sport geht es definitiv nicht.

engbers: Also ist dein Tipp eine bewusste Ernährung in Kombination mit viel Bewegung?

Lukas: Ich kann niemandem Tipps geben oder erklären wie es funktioniert. Jeder Körper reagiert anders auf eine Gewichtsreduzierung, was für den einen funktioniert muss nicht zwangsläufig auch für den anderen funktionieren. Ich kann nur jedem Raten sich Unterstützung von Mareike Spaleck zu holen, denn Sie weiß genau was richtig für einen ist.

Doris: Aber gerade der Kopf spielt dabei eine sehr große Rolle oder?

Lukas: Ja, es muss im Kopf ganz klar klick machen. Und es muss einem bewusst sein, dass man es für sich selber macht und nicht für eine andere Person. Ich habe von Anfang an gesagt ich mache das für meine Frau und meinen Sohn. Während der Dreharbeiten ist mir dann aber klar geworden, dass ich es in erster Linie für mich mache. Denn nur wenn ich glücklich und zufrieden mit mir selber bin können es auch meine Frau und mein Kind sein.

Katharina: Gerade bei einem so radikalen Lebenswandel wie Lukas Ihn gemacht hat, ist es natürlich auch wichtig, dass man eine gesunde Psyche hat. Denn ohne die ist man der Belastung in so kurzer Zeit sein Traumgewicht zu erreichen nicht gewachsen.

engbers: Ja zum einen die Psyche und zum anderen natürlich auch die Familie. Wie war es für euch in den acht Wochen?

Katharina: Also die ersten zwei Wochen nachdem Lukas nach Andalusien geflogen ist waren sehr schwierig. Wir standen trotzdem zu jeder Zeit hinter Lukas. Bevor er seine Teilnahme bestätigt hatte, fragte er mich ob er teilnehmen soll oder nicht. Und da habe ich Ihm gesagt, wenn du dich dazu entscheidest stehe ich zu einhundert Prozent hinter dir und wir ziehen das gemeinsam durch. Und genau das haben wir getan, obwohl es uns nicht immer leicht fiel, da wir keinerlei Kontakt zu einander hatten.

„Nein wir durften gar keinen Kontakt zueinander haben.“ 

engbers: Was es nicht einmal möglich zu telefonieren oder zu Facetimen?

Katharina: Nein wir durften gar keinen Kontakt zueinander haben.

Doris: Und weshalb ist das so gewesen, was war der Hintergrund?

Katharina: Die Kandidaten sollten sich vollkommen auf das Projekt konzentrieren und sich nicht ablenken lassen. Einmal die Woche habe ich einen Anruf von der Produktion erhalten. Es wurde gefragt, ob es zuhause irgendwelche Besonderheiten gegeben hat und wir wurden kurz über Lukas Lage aufgeklärt. Nach maximal 30 Sekunden war das Gespräch dann beendet. Und trotzdem hat man jeden Freitag gespannt auf diesen Anruf gewartet. Es war sehr schwierig, aber einmal durften wir Ihn ja besuchen.

Lukas: Aber genau dieser psychische Terror war gewollt und gehörte dazu. Ich habe mich mit meinen 31 Jahren noch nie so intensiv mit mir selber beschäftigt wie zu dieser Zeit. Und das hat natürlich auch dazu geführt, dass es im Kopf klick macht.

Katharina: Aber die Familie muss definitiv dahinter stehen ansonsten würde es nicht funktionieren.

Lukas: Wir haben uns im Vorfeld auch viel darüber unterhalten wann Katharina mir Bescheid gibt wenn etwas nicht stimmt.

Jede Kleinigkeit hätte Lukas zum Abbruch bringen können. 

Katharina: Diese Absprache im Vorfeld war auch sehr wichtig, da jeder Anruf seinen Abbruch hätte bedeuten können. Die Kandidaten stehen unter einem so enormen Druck, dass jede Kleinigkeit Sie zum Abbruch des Projekts bringen könnte. Das ist auch das was die Zuschauer zuhause berücksichtigen müssen, wenn ein Kandidat sich dazu entscheidet die Sendung zu verlassen.

Lukas: Genau das ist es aber auch was einen im Endeffekt verrückt macht, weil man weiß die Frau ruft nur an wenn etwas besonderes passiert ist. Ich glaube das kann auch niemand nach empfinden der nicht selber acht Wochen komplett abgeschottet worden ist und keinen Kontakt zur Außenwelt hat. Kein Telefon, keine Postkarten nicht mal eine Zeitung.

engbers: Wie ist es denn jetzt nach dem Finale? Ihr habt schon gesagt langsam normalisiert sich alles, aber die Aufmerksamkeit ist noch da oder?

Lukas: Also wir kommen aus einem kleinen Dorf, da kannte mich auch vor der Sendung schon jeder. Interessant wird es wenn man in größeren Städten wie z.B. Osnabrück unterwegs ist. Da laufen einem die Leute schon so manches Mal hinterher und machen Bilder. Teilweise wird auch nur meine Frau um Erlaubnis gebeten und es wird sich neben mich gestellt und ein Foto gemacht (lacht). Aber im Großen und Ganzen ist es eigentlich witzig und es stört mich nicht. Natürlich macht man jetzt noch so manche Sachen mit, wie z.B. ein Charity Event für misshandelte Kinder. Es läuft aber natürlich auch viel über Social Media,Facebook z.B. steht nie still.

engbers: Aber grundsätzlich würdest du als Fazit sagen, dass die Strapazen sich auf jeden Fall gelohnt haben?

Lukas: Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, ich kann das machen was ich in meinem ganzen Leben noch nicht machen konnte. Ich kann shoppen gehen, ich kann mich überall einkleiden lassen. Früher bin ich in ein Geschäft gegangen und konnte mich dann zwischen zwei Pullovern in Größe 4XL entscheiden. Man konnte keinen eigenen Stil entwickeln, sondern sich nur eine gewisse Sparte aussuchen.

Vorher habe ich auch nie einen Schal und vor allem keine Lederjacke getragen und jetzt trage ich es echt gerne. Ich habe zu meiner Frau immer gesagt, warum hast Du so viele Schals und heute habe ich genauso viele wie Sie. Allein dieses Gefühl will ich nie wieder missen und deswegen hat es sich auf jeden Fall gelohnt.

Doris: Würdest du wieder teilnehmen?

Jeder Einkauf und jede Mahlzeit wird genaustens kontrolliert! 

Lukas: Jetzt nicht, weil ich es aktuell nicht brauche aber grundsätzlich würde ich es wieder machen. Das Gute ist jetzt natürlich auch, dass man so öffentlich ist das einem jeder auf den Teller oder in den Einkaufswagen guckt. Selbst wenn meine Frau einkaufen geht wird genau kontrolliert was Sie kauft. Ich kann mich noch an den Geburtstag von meinen Sohn erinnern, da war Katharina morgens einkaufen. Sie war noch nicht wieder zuhause, da habe ich eine Nachricht erhalten was wir denn wohl mit den ganzen Süßigkeiten vor hätten. Da habe ich geantwortet, dass mein Kind Geburtstag feiert und es da keine Gemüsesticks gibt. Auch wenn man bei McDonalds war, hat jeder nur gesehen, dass ich gerade bei McDonalds rein und wieder raus gegangen bin. Das ich da drin meinem Sohnemann beim Pommes essen zugesehen habe, weil ich nichts essen durfte hat niemand gesehen. Aber das sind solche Momente, da schauen die Leute genau hin. Natürlich habe ich dadurch aber auch rausgefunden das Salate, welche früher nur als Beilage gedient haben, schmecken können. Mein Empfinden und Verständnis für essen hat sich komplett verändert.

Katharina: Früher habe ich immer gesagt das Wasser schmeckt nicht und er hat gesagt Wasser ist Wasser und ich war immer der Meinung Wasser ist nicht gleich Wasser. Und heute sagt Lukas zu mir, warum ich das Wasser kaufen würde, dass würde gar nicht schmecken.

Lukas: Ja es sind ganz viele Sachen die sich geändert haben. Was ich jetzt esse ich habe vorher nie gegessen z.B. eine Zucchini oder Aubergine und die esse ich heute sehr oft.

Katharina: Es ist jetzt auch einfacher für mich zu kochen. Deswegen ist es so wichtig das der Partner hinter einem steht, denn ohne dem kann es nicht funktionieren. Es funktioniert vielleicht über den Zeitraum wo man bei The Biggest Loser mit macht aber sobald man zuhause ist wieder in seine alten Verhaltensmuster fällt und der Partner den Wandel nicht mitmacht, ist der JoJo Effekt vorprogrammiert.

engbers: Hattest Du oft ein schlechtes Gefühl, weil Du so oft unterwegs warst?

Lukas: Also ich muss sagen ohne meine Frau hätte ich es nicht geschafft die Arbeit, den Sport und das Familienleben unter einen Hut zu bekommen. Ich hätte es nie so durchgezogen. Selbst mein kleiner Sohn hat mich unterstützt. Wenn ich dann mal einen Tag gesagt hat, so ich bleibe jetzt mit dir auf dem Sofa und guck noch deine letzte Serie, fragt mein dreijähriger Sohn: „ Willst du heute gar nicht zum Sport?“, dann denkt man doch noch mal drüber nach und merkt, dass der Alltag sich für alle verändert hat. Also der steckt das jetzt mittlerweile besser weg als man vermutet hat und sowas gibt einem dann auch noch mal Kraft.

Doris: Das ist doch ein sehr schöner Abschlusssatz! 

Ganz herzlichen Dank an Lukas & Katharina für dieses authentische Gespräch.

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