Camping-Urlaube werden nicht ohne Grund immer beliebter. Die hohe Flexibilität, die Nähe zur Natur und das Entdecken vieler Orte macht Camping zu einem unvergesslichen Urlaub. Ob Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil – wir haben die wichtigsten Infos und hilfreiche Tipps für Dich gesammelt.
- Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt?
- Wie finde ich Stell- und Campingplätze?
- Was sollte ich mitnehmen, wenn ich auf einem Campingplatz übernachte?
- Wie sorge ich beim Camping für meine Sicherheit?
- Von Camper zu Camper…
- Die richtige Camping-Kleidung
Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt?
Bevor Du in den Urlaub startest, musst Du natürlich entscheiden wo Du schlafen möchtest. Ob Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt – alle 3 Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile.
Wohnmobil
1. Campervan
Vorteile:
Ein Campervan ist kaum größer als ein PKW und damit sehr wendig und für jede Reiseroute geeignet. Selbst enge Straßen und Parkplätze (vor allem in städtischen Gebieten) sind hiermit problemlos zu meistern. Auch die Reisegeschwindigkeit auf der Autobahn muss im Vergleich zum großen Wohnmobil oder einem Wohnwagen nicht gedrosselt werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Kostenfaktor: Bei der Anschaffung eines Campervans muss nicht so tief in die Tasche gegriffen werden, die Stellplätze auf Campingplätze sind günstiger und der Kraftstoffverbrauch ist geringer.
Nachteile:
Der Platz in einem Campervan ist sehr begrenzt und es gibt nur eine sehr kleine Kochnische sowie wenig Stauraum. Bei den meisten Modellen muss zudem das Bett entsprechend auf- und abgebaut werden. Darüber hinaus sind keine feste Toilette oder Dusche vorhanden, weshalb das Freistehen und Wildcampen nur bedingt möglich ist. Bei einigen Modellen ist jedoch genug Platz für eine tragbare Toilette wie dem Porta Potti, was in Notfällen Gold wert sein kann.
2. Kastenwagen
Vorteile:
Der beliebte Ausbau von Kastenwagen bietet ebenfalls eine hohe Flexibilität. Diese Wohnmobil-Variante eignet sich für alle, die die ideale Mischung aus Komfort und Wendigkeit suchen. Im Kastenwagen kann man aufrecht stehen und auch die Kochnische sowie der Stauraum fallen größer aus. Teilweise finden sogar ein kleines Bad mit Toilette und Dusche Platz.
Nachteile:
Kastenwagen sind ideal, wenn man zu zweit reist. Reisen Kinder mit, kann es etwas eng werden oder es muss ein Modell mit Aufstelldach für einen weiteren Schlafplatz gewählt werden, was jedoch nicht ganz günstig ist. Durch die Länge von 5 bis 7 Metern braucht das Rangieren und Parken etwas mehr Übung im Vergleich zum kleinen Campervan und die Kosten für einen Stellplatz können höher ausfallen.
3. Vollintegriertes & Teilintegriertes Wohnmobil
Der Unterschied zwischen einem vollintegrierten und teilintegrierten Wohnmobil liegt darin, dass bei einem teilintegrierten die Fahrerkabine vom ursprünglichen Fahrzeug übernommen wird (s. Foto rechts). Bei einem vollintegrierten Wohnmobil (s. Foto links) verschmelzen Fahrerkabine und Wohnraum, wodurch noch mehr Platz geschaffen wird.
Vorteile:
Die „klassischen“ Wohnmobile bieten jede Menge Platz – eine große Kochnische, ausreichend Schränke und häufig mehr als 2 Schlafplätze. Auch ein Bad und ein großer Frischwasser-Tank finden Platz. Dadurch sind die Modelle bestens für alle Luxus-Liebhaber und Familien mit Kindern geeignet. Bei Modellen bis zu 3,5t reicht ein Führerschein der Klasse B aus.
Nachteile:
Durch die Breite und Länge der Modelle braucht das Parken etwas Übung. Auch schmale Straßen können zur Herausforderung werden. Bei den sehr großen Modellen über 3,5t – meist vollintegrierte Wohnmobile – ist ein LKW-Führerschein erforderlich und die Reisegeschwindigkeit auf der Autobahn muss gedrosselt werden.
4. Alkoven
Vorteile:
Mit einem Alkoven ist ein Bereich über der Fahrerkabine gemeint, der einen weiteren Schlafplatz bietet. Dadurch wird kein Platz im Wohnraum eingenommen und vor allem für Kinder stellt der Schlafplatz ein Highlight dar.
Nachteile:
Bei der Wahl eines Wohnmobils mit Alkoven muss einem bewusst sein, dass sich dadurch die Gesamthöhe sowie das Gewicht erhöhen. Bei einigen Camping- oder Stellplätzen gibt es Höhenbeschränkungen über die man sich vorab informieren sollte. Zudem ist das Wohnmobil anfälliger für Wind und durch die beeinträchtigte Aerodynamik steigt der Kraftstoffverbrauch.
Wohnwagen
Eine ebenfalls beliebte Art des Campings ist der Wohnwagen. Wohnwagen sind in der Anschaffung meist kostengünstiger als Wohnmobile und bieten ausreichend Platz im Wohnraum. Um einen Wohnwagen zu ziehen, muss der PKW natürlich über eine Anhängerkupplung verfügen und zusätzliche Wohnwagen-Spiegel sind vorgeschrieben. Die Reisegeschwindigkeit beschränkt sich auf 80km/h und auch das Manövrieren mit einem langen Wohnwagen braucht Übung. Sobald jedoch der Wohnwagen auf dem Campingplatz abgestellt und befestigt ist, kann man sich mit dem PKW flexibel vor Ort fortbewegen. Beim Kauf eines Wohnwagens sollte man sich zudem informieren, ob dieser über einen Frisch- und Abwassertank verfügt. Bei vielen Modellen ist dies nicht der Fall und die Autarkie ist eingeschränkt.
Zelt
Der Ursprung des Campings liegt beim Zelt. Mit dem Zelten hat die Naturverbundenheit ihren Höhepunkt gefunden. Zudem ist Zelten sehr kostengünstig und es kann mit Auto, Zug oder auch Fahrrad gereist werden. Jedoch braucht der Auf- und Abbau eines Zelts seine Zeit und man ist auf die Duschen und Toiletten eines Campingplatzes angewiesen. Die Nähe zur Natur hat jedoch auch einen Nachteil: Man ist weniger vor Insekten und dem Wetter geschützt.
Trend: Dachzelt
Das flexible Dachzelt ist immer mehr auf Campingplätzen zu sehen. Es handelt sich um eine Konstruktion, die wie ein Dachträger auf das Autodach montiert wird und bei Ankunft auf dem Campingplatz aufgestellt werden kann. Der Aufbau eines Dachzelts ist im Vergleich zu einem gängigen Zelt wesentlich einfacher und bei den meisten Modellen ist bereits eine Matratze integriert. Auch der Schlafsack kann bei vielen Modellen beim Abbau einfach im Zelt liegen bleiben, wodurch das Herrichten des Schlafplatzes nur noch wenig Zeit in Anspruch nimmt.
Wie finde ich Stell- und Campingplätze?
Es gibt unzählige Camping-Reiseführer, Webseiten und Blogs mit Tipps zu Campingplätzen. Doch vor dem Urlaub stundenlang vergleichen? So findest Du nicht nur die schönsten Campingplätze, sondern auch kostenlose Stellplätze:
PiNCAMP
PiNCAMP ist das Campingportal vom ADAC. Hier findest Du über 12.000 Campingplätze in 40 Ländern und kannst diese online buchen. Neben Infos zu Ausstattung und anschaulichen Fotos, findest Du auch Bewertungen von anderen Campern, die diesen Campingplatz bereits besucht haben.
Schon gewusst? Mit der ADAC Campingcard erhältst Du bei vielen Campingplätzen bis zu 15% Rabatt.
Park4night
Die App park4night bietet eine Plattform für Camping-Fans, um ihre liebsten Campingplätze, Stellplätze und Parkmöglichkeiten zu teilen. Darüber hinaus sind Ver- und Entsorgungsstellen für Wohnmobile zu finden. Die neu hinzugefügten Stellplätze werden durch die Plattform geprüft und können anschließend aufgerufen und bewertet werden. Der große Vorteil im Gegensatz zu reinen Campingplatz-Plattformen: Liebhaber des „Freistehens“ finden hier Orte, wo sie geduldet werden. Zudem können auch Parkplätze für Tagesausflüge gefunden werden. Inzwischen bieten auch immer mehr Landwirte oder Privatpersonen Stellflächen kostenlos oder für wenig Geld an, wodurch einzigartige Übernachtungsplätze und tolle Begegnungen geschaffen werden.
Was sollte ich mitnehmen, wenn ich auf einem Campingplatz übernachte?
„Auf einem Campingplatz bin ich bestens versorgt“ denkst Du Dir? Zum Teil schon, dennoch gibt es ein paar Dinge, die Du immer dabei haben solltest.
- Kleingeld: Vor einem Camping-Urlaub solltest Du fleißig 50 Cent, 1€ und 2€ Münzen sammeln. Falls Du unterwegs doch mal eine Waschmaschine oder einen Trockner nutzen musst, brauchst Du hierfür genügend Kleingeld. Bei einigen Campingplätzen, vor allem in Süd-Europa, sind nur die Kaltwasser-Duschen kostenlos und Du musst für die warmen Duschen Kleingeld in einen Münz-Automaten einwerfen. Zudem benötigst Du für die Ver- und Entsorgung bei Raststätten und teilweise auch Campingplätzen Kleingeld.
- Toilettenpapier: Nicht immer findest Du bei den Toiletten auf Campingplätzen auch Toilettenpapier und musst teilweise Dein eigenes mitnehmen. Für die Camping-Toilette in Deinem Wohnmobil oder Wohnwagen benötigst Du zudem ein spezielles Toilettenpapier, das sich besonders schnell zersetzt.
- Sanitärzusatz: Verfügst Dein Wohnmobil oder Dein Wohnwagen über eine Kassettentoilette brauchst Du einen Sanitärzusatz in Form von Tabs oder einer Flüssigkeit, um alles im Fäkalientank zu zersetzen und Gerüche zu minimieren.
- CEE-Stecker: Möchtest Du am Campingplatz die Stromversorgung nutzen, benötigst Du einen CEE-Stecker sowie ein Verlängerungskabel. Damit hast Du den richtigen Anschluss für die Stromsäule und Dein Wohnmobil.
- Badeschuhe: Ganz gleich wie sauber das Waschhaus des Campingplatzes ist, solltest Du immer Badeschuhe beim Duschen tragen.
- (IKEA-)Einkaufstasche: Die Einkaufstasche benötigst Du im Urlaub nicht nur beim Kauf von Lebensmitteln, sondern kannst Deine Utensilien für das Waschhaus hier drin verstauen. Somit musst Du Deine frische Kleidung nicht auf die nassen Ablagen in den Duschen legen. Des weiteren kannst Du diese auch für die Schmutzwäsche auf dem Weg zur Waschmaschine nutzen und musst keinen sperrigen Wäschekorb mitnehmen.
- Spülschüssel: In einer Spülschüssel kannst Du das benutzte Geschirr sammeln und auch direkt spülen, falls keine Spüle vor Ort zu Verfügung steht. Inzwischen gibt es auch faltbare Spülschüsseln aus PVC-Plane, die nur sehr wenig Platz einnehmen.
- Werkzeug: Ganz gleich ob Du mit dem Wohnmobil oder Zelt unterwegs bist – Du solltest immer eine kleine Auswahl an Werkzeug wie Schraubenzieher, Schrauben und Hammer dabei haben.
- Wasserschlauch/-kanister: Zum Auffüllen Deines Frischwassertanks solltest Du immer einen eigenen Wasserschlauch mit Anschluss oder Kanister dabei haben. Selbst wenn beim Campingplatz ein Wasserschlauch vorhanden ist, solltest Du lieber Deinen eigenen verwenden. Viele verwenden nämlich die vorhandenen Wasserschläuche fälschlicherweise um ihre Toilettenkassette zu reinigen.
Wie sorge ich beim Camping für meine Sicherheit?
- Lese Dir bei Campingplätzen und Stellplätzen vorher immer die Bewertungen durch. Häufig geben hier andere Camper Hinweise, ob der Platz sicher ist oder ob es während ihres Aufenthalts zu einem Vorfall gekommen ist.
- Parke lieber etwas weiter außerhalb einer Stadt und nutze die öffentlichen Verkehrsmittel für das Sightseeing. Zentrale Campingplätze sind meistens nicht nur überfüllt, sondern werden häufig Opfer von Diebstählen.
- Übernachte im Ausland nicht auf einer Raststätte oder auf öffentlichen Parkplätzen (wie z.B. am Hafen). Hier treiben sich häufig Banden umher, die nachts Narkose-Gase in Wohnmobile geben, um diese anschließend in Ruhe auszurauben, während die Besitzer tief schlafen.
- Höre auf Dein Bauchgefühl. Wenn Du auf einem Campingplatz oder Stellplatz ankommst und Dich absolut nicht sicher fühlst, suche Dir lieber einen anderen Platz für die Übernachtung. Du kannst besser etwas mehr Geld für einen anderen Campingplatz ausgeben, als einen Diebstahl oder eine unruhige Nacht zu riskieren.
- Lege eine lokale, tagesaktuelle Zeitung oder ein Buch in der Landessprache hinter die Windschutzscheibe. Viele Diebe schreckt es ab, wenn Urlauber die Landessprache beherrschen und sich mit der Polizei verständigen können.
- Schließe Dein Wohnmobil ab. Klingt vielleicht offensichtlich, aber auch auf jedem noch so sicheren Campingplatz solltest Du beim Verlassen Deines Wohnmobils oder beim Schlafen dieses abschließen.
Von Camper zu Camper…
- Achte auf Deine „Mit-Camper“ und sei hilfsbereit. Das schöne am Camping ist nicht nur die Nähe zur Natur, sondern die starke Camper-Community. Nirgends im Urlaub kommt man so schnell ins Gespräch wie auf Campingplätzen. Ob beim Aufbau des Vorzelts oder wenn die Grillanzünder fehlen – beim Camping hilft man sich gegenseitig aus.
- Nimm Deinen Müll mit. Die Nähe zur Natur beim Camping bedeutet auch, diese zu wahren und keinen Müll zu hinterlassen. An vielen zuvor beliebten Stellplätzen ist inzwischen das Campen verboten, da die Camper dies nicht respektieren – zum Leidwesen derjenigen, die danach kommen. Du siehst viel Müll auf einem Platz liegen? Sei ein Vorbild und sammle diesen ein.
- Verwende beim Wildcampen Naturprodukte. Du hast eine Außendusche oder möchtest Dein Spülwasser in die Natur geben? Achte darauf biologisch abbaubares Spülmittel, Shampoo oder Duschgel zu verwenden.
- In den meisten Ländern wird Wildcampen unter dem Aspekt der Erholung geduldet. Das heißt, dass man außerhalb von offiziellen Camping- oder Stellplätzen übernachten darf. Das bedeutet jedoch auch, dass Du keine Campingstühle aufbauen oder Grillen solltest und Dich nur für eine Nacht an dem Ort aufhalten solltest. Die Regelungen hierfür sind jedoch je nach Land oder Bundesland unterschiedlich.
- Du hast einen kostenlosen Übernachtungsplatz bei einer Privatperson oder Landwirt gefunden? Zeige Deine Dankbarkeit und kaufe im Hofladen ein oder hinterlasse eine Spende.
Die richtige Camping-Kleidung
Beim Camping kann kein großer Koffer voll mit Kleidung mitgenommen werden. Da Du Dich viel draußen aufhältst und der Stauraum begrenz ist, solltest Du funktionale Kleidung mit in den Urlaub nehmen.
Tipp: Nimm bequeme Kleidung mit, die Du zu vielen verschiedenen Outfits kombinieren kannst.
- Leichte Funktionsjacken passen in jeden Rucksack sind der ideale Begleiter bei unbeständigem Wetter. In den praktischen Außen- und Innentaschen findet alles Platz, was Mann bei sich tragen muss.
- Die angesagten Cargo-Hosen zeigen nicht nur Dein Modebewusstsein, sondern bieten besten Tragekomfort und funktionale Seitentaschen.
- Strickjacken und Sweatshirts eignen sich hervorragend als „Drüberzieher“ bei Temperaturen zwischen 15°C und 20°C. Ob beim Citytrip oder gemütlichen Grillen am Abend, die Jacken aus Baumwolle dürfen im Gepäck nicht fehlen.
- Ein Restaurant-Besuch steht an und Du möchtest zu diesem Anlass ein Hemd tragen? Wähle ein knitterarmes Jersey-Hemd, das sich klein zusammenfalten lässt und Dir den gewohnten Komfort eines T-Shirts schenkt.
- Bequeme Sneaker tragen Dich zuverlässig durch den Tag. Beim Camping-Urlaub handelt es sich meist um einen aktiven Urlaub, bei dem Du viel in Bewegung bist.